: Versuchte Glosse-betr.: "Der Deutsche im Verkehr", taz vom 5.7.89
betr.: „Der Deutsche im Verkehr“, taz vom 5.7.89
Das, was beschrieben worden ist, ist eben keine Ausnahmeerscheinung, sondern Teil deutscher Mentalität. Leider. Sichtbar am Verhalten von Autofahrern, Fußgängern, Radfahrern, Busfahrgästen, Antragstellern usw.
Ob beim Anstellen egal wo, beim Warten an der Gepäckausgabe im Flughafen, beim Einchecken, im Stau, bei Fahrbahnverengungen u.a.m. - nirgendwo geht es so chaotisch zu - weil jeder erster sein will - wie in good old Germany (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Während im Ausland der Respekt vor der Person des anderen Menschen besteht, vieles also ruhiger schneller abläuft, sind einige der hiesigen Mitmenschen undiszipliniert egoistisch. Um selbst einen (möglichen) Vorteil zu erzielen, wird der Mitmensch zur Unperson und somit zur Seite gefegt. Das bestätigen sie durch ihre versuchte Glosse.
(...) Das Einschlagen auf eine bestimmte Gruppe der Bevölkerung, ohne gleichzeitig vermittelnde Alternativen aufzuzeigen - selbst als Glosse - halte ich für einfallslos, weil zu einfach. Jeder Autofahrer ist nämlich auch Fußgänger und verhält sich zwangsläufig dann genauso plump.
Harald H.Meier, Berlin 36
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen