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In diesem Jahr kein Robbensterben?

Hannover (ap) - In diesem Jahr gibt es bisher kein Anzeichen für ein neues Massensterben der Seehunde. „Trotzdem können wir uns nicht in Sicherheit wiegen. Das Massensterben trat im letzten Jahr erst im Juli auf“, erklärte am Montag der Sprecher der „Arbeitsgruppe Seehundsterben“, Joachim Pohlenz. Nach den Erkenntnisssen dieser internationalen Arbeitsgruppe starben im vorigen Jahr in den Niederlanden, in Dänemark und der BRD rund 6.000 Tiere des insgesamt auf 10.000 geschätzten Robbenbestandes. Ursache sei eine Virusinfektion gewesen, die eine Seuche ausgelöst habe.

Jüngste Zählungen vor der niedersächsischen Nordseeküste haben nach Angaben von Pohlenz Ende Juni dieses Jahres eine Zahl von 1.402 Seehunden ergeben und damit deutlich weniger als die noch vor einem Jahr zu dieser Zeit gezählten 2.243 Tiere. Im Juli seien in Niedersachsen bisher rund 25 tote Seehunde gefunden worden. Im gesamten Juli 1988 seien es knapp 1.000 gewesen. Nach den Erkenntnissen der Seehundforscher sind rund 70 Prozent der überlebenden Tiere nach der überstandenen Infektion immun gegen das Virus geworden. „Sie übertragen ihre jetzt erworbene Immunität auf ihre in den nächsten zwei bis drei Jahren geborenen Jungen. Ich rechne deshalb in den nächsten Jahren nicht mit einem erneuten Massensterben der Seehunde“, sagte Pohlenz.

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