piwik no script img

KUNST- VERBRAUCHERINNEN

 ■  ZUKUNFTSBEWÄLTIGUNG

Anläßlich des 100. Geburtstags von Hannah Höch findet vom 16. bis zum 19. November in der Akademie der Künste ein internationales Hannah-Höch-Symposion statt. Und weil damit nicht nur „erstmals einer Künstlerin, der Pionierin von Berlin DADA, ein Kongreß gewidmet“ wird, sondern das Symposion „den Dialog zwischen Kunst von Frauen und feministischer Kunstwissenschaft eröffnen“ will, geht's im Programm gleich hart ins Weibliche.

So dürfen beim Round-table-Eröffnungsgespräch die Referentinnen gleich ihre „Eigenmotivation“ gestehen, die offenbar aufs engste mit dem ebenfalls vorzustellenden „methodisch-theoretischen Ansatz“ verknüpft, wenn nicht gar identisch ist: schließlich will frau nämlich auch noch die „Korrespondenzen von eigener Biographie zu Künstlerinnen -Biographien“ suchen - und finden. Nach dem Motto:

Es grüßt die Hannah-Höch-in-mir

Die Hannah-Höch-in-Dir

Hannah und ich, ich und Hannah

Ach, sind wir nicht ein schönes Paar!

Weniger peinlich selbsterfahrungsgrüppelnd und das Besondere auf das Allgemeine herunterkonjungierdend hört sich glücklicherweise das weitere Programm an: Neben den Schwerpunkten „Lebensentwurf und gesellschaftliche Reflexion im Werk von Hannah Höch“ und „Hannah Höch in ihrem künstlerischen Kontext“ gibt's dann aber auch noch Workshops, um „mit bildnerischen, musikalischen, literarischen und theatralen Mitteln Frauenkultur breitgefächert auf künstlerischer Ebene zu entfalten“ (Für die, wo's mag, isses dös Höchste“, Liesl Karlstadt), die obligate ZeitzeugInnenparade plus Stadtrundfahrt auf den Spuren Hannah Höchs bis hin zur Höch-Reliquien -Versteigerung, für die noch Heiligtrümmer gesucht werden.

Selbige sowie Anmeldungen nimmt das Tagungsbüro des Hannah -Höch-Symposions entgegen: Hochschule der Künste FB 11, Köthener Str. 44, 1-61.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen