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US-Reisekrimis: William Reynolds "Immer Ärger mit der Kohle" / Robert B. Parker "Tödliches Rot" / John Lutz "Nachtanschluß" / James Crumley "Der tanzende Bär" / Ed McBain "Cinderella"

Über einen Mangel an US-amerikanischen Krimis brauchen wir uns wirklich nicht zu beschweren. Mit schöner Regelmäßigkeit erscheinen jeden Monat Dutzende amerikanische Mordgeschichten bei uns. Das blutige Garn wird in allen möglichen Ecken und Winkeln der USA gesponnen. Ungefähr 90 Prozent der Bücher kann man beruhigt vergessen. Aber bei dieser Fülle von Autoren bleibt es natürlich nicht aus, daß ab und zu eine Perle zwischen den billigen Pappdeckeln steckt. Hier eine kleine Auswahl: William Reynolds Held heißt nicht nur Ellery Nebraska, er arbeitet auch dort, genauer in Omaha. In Immer Ärger mit der Kohle meldet sich eine alte High-School-Liebe bei dem Privatdetektiv. Sie heuert ihn an, um herauszufinden, ob ihr Mann wirklich ein Bankräuber gewesen ist. Die Cops waren jedenfalls davon überzeugt, als sie ihn (selbstverständlich in Notwehr) kurzerhand abknallten (rororo 2903).

Der neue Robert B. Parker spielt natürlich wieder in Boston. Spenser ist in Tödliches Rot hinter einem Frauenmörder her, der als Markenzeichen immer eine rote Rose zurückläßt. Als sich der Blumenkiller dann auch noch für Spensers Freundin Susan interessiert, wird der Detektiv echt nervös (Ullstein 10616).

In John Lutz‘ nervenkitzelndem Thriller Nachtanschluß ist ein Killer in St.Louis unterwegs. Die einzige Verbindung zwischen ihm und seinen Opfern sind die Nachtanschlüsse, spezielle Telefonleitungen, die zu Testzwecken benutzt werden. Privatschnüffler Alo Nudger gibt sein Letztes, um diese tödlichen Verbindungen zu unterbrechen (Heyne 2269).

Professor James Crumley ist nebenbei Barkeeper und Krimiautor. In Der tanzende Bär soll Detektiv Milodragovitch, genannt Milo, eigentlich nur ein junges Paar beschatten. Doch daraus wird eine wilde Jagd durch halb Montana, die in einem erbitterten Kampf gegen einen mächtigen Konzern mündet. Milo natürlich zwischen allen Fronten (Goldmann 4965).

Nicht alle Bücher von Evan Hunter alias Ed McBain spielen im 87.Polizeirevier. Da gibt es auch den Privatdetektiv Matthew Hope, dessen Kumpel brutal erschossen wird. Hope weiß natürlich, was er dem Toten schuldig ist. Bei seinen Ermittlungen sticht er in ein Wespennest. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Hure Cinderella (Knaur 1684).

Karl Wegmann

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