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Kontos nicht für jeden

■ Sparkassen und Banken weigern sich, Asylbewerbern Girokonten einzurichten / Sozialverwaltung kritisiert das Vorgehen

Über Girokonten für Asylbewerber ist ein Streit zwischen der Sparkasse der Stadt Berlin West und dem DRK entbrannt. In einem SFB-Interview hatte DRK-Sprecherin Wehling die Praxis der Sparkasse kritisiert, Asylbewerbern die Einrichtung von Girokonten zu verweigern.

Seit 1.Juli wird Asylbewerbern auf Senatsbeschluß die Sozialhilfe bar ausbezahlt. Nach DRK-Angaben seien dies für jedes Heim Summen in Höhe von etwa 85.000 Mark, für die es keine Aufbewahrungsmöglichkeit gebe. Deshalb sei den Asylbewerbern geraten worden, Girokonten einzurichten. Viele der Betroffenen seien aber von den Sparkassen abgewiesen worden. Die Sprecherin der Senatsverwaltung für Soziales, Hermanns, kündigte für Anfang September ein Gespräch zwischen Vertretern der Banken und Sparkassen und dem Landesamt für Zentrale Soziale Aufgaben an. Dabei sollen die Geldinstitute dazu gedrängt werden, die bisherige Praxis aufzugeben. „Andernfalls werden wir die Überweisungen über das Postgiroamt abwickeln.“ Die Frage, ob Asylbewerbern die Eröffnung eines Kontos in der Vergangenheit tatsächlich verweigert worden sei, ließ der Sprecher der Sparkasse, Burger, unbeantwortet.

dpa

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