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„Kalahari-Trüffel“

In der Kalahari-Wüste im südwestafrikanischen Namibia liegt die größte Trüffelmine der Welt. Ihre Diamanten, die sich sich ca. 20 Zentimeter unter dem kargen Sandboden verstecken, haben Saison während der Regenzeit von Oktober bis April. Täglich gibt es kurze, heftige Niederschläge, nach denen der Boden genügend durchfeuchtet ist, so daß er nach einer uralten Legende - seinen Überfluß absondert: die Trüffel. Dann folgen die schwarzen Einwohner, ähnlich unseren Schwammerl-Suchern, frühmorgens ihrer Nase, um die sogenannten N'abbas am Geruch zu erkennen. Mit geübten Augen finden sie die feinen Risse zwischen den Steppengräsern, graben die Trüffel vorsichtig mit den Händen aus, sammeln sie und bringen, was sie nicht selber essen, den Farmern. Der Händler aus Windhuk holt in Zeitabständen von ein paar Tagen die N'abbas von den Anwesen, deren Häuser von einem köstlichen, intensiven Pilzgeruch umgeben sind, ab. In Windhuk werden sie gründlich gewaschen, vorsichtig geschält, wieder gewaschen, danach von Hand erneut verlesen, verpackt und in einer modernen Anlage schockgefrostet. Die fertigen Trüffelpakete warten nun auf ihren Weitertransport.

Kalahari-Trüffel stehen ihren Pendants aus Piemont und Perigord in Geschmack und Aroma nicht nach. Und wie dort bringt auch die Kalahari-Wüste helle, weiche, milde und dunkle, rauhe und geschmacksintensive Trüffel hervor. Man sagt, ein Gramm Trüffel sei teurer als ein Gramm Gold. So avanciert auch das einfachste Gericht, wenn man diese Delikatesse kaufen kann, zur Beilage für Snobs: Bandnudeln mit Trüffeln

Bandnudeln garen, dann mit einer Mischung aus Butter, Sahne und Gewürzen (wenig!) vermengen, geschlagene Sahne unterheben, mit feingehobelten Trüffeln aromatisieren. Camembert mit Trüffeln

Nicht zu reifen Camembert zweimal quer aufschneiden, mit Trüffelscheiben belegen, über Nacht durchziehen lassen, portionieren und garnieren.

Claudia

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