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Konkurrenz für Ernst Albrecht?

■ Niedersachsens Grüne wählten gestern eine neue alte Spitzenkandidatin für die Neuwahlen / lieber Inhalte als Macht /Grüner Rüffel für Gerhard Schröders „politikunfähige“ SPD

Oldenburg (taz) - Die Wirtschaftswissenschaftlerin und Landtagsabgeordnete Thea Dückert aus Oldenburg ist zum zweiten Mal Spitzenkandidatin im Landtagswahlkampf der Grünen in Niedersachsen. Dies beschloß die Landesdelegiertenkonferenz gestern in Oldenburg. Auf Platz zwei der Liste steht mit Hannes Kempmann aus Lüchow ein weiterer Abgeordneter der zur Zeit elfköpfigen Landtagsfraktion der Grünen. Das Landeslistengremium besetzte gemäß Parteibeschluß die ungeraden Plätze mit Frauen, die geraden mit männlichen Bewerbern. Für die Rotation sollen personenbezogene Ausnahmen zugelassen werden, um in Schlüsselpositionen Kontinuität zu schaffen.

Zu den Neuwahlen in Niedersachsen, die möglicherweise nun doch erst turnusgemäß im Mai stattfinden werden, betonte die frisch gewählte Spitzenkandidatin Thea Dückert: „Wir müssen in Niedersachsen eine rot-grüne Mehrheit installieren, nur so läßt sich ökologisch orientierte Politik umsetzen“. Die SPD habe in der vergangenen Woche gezeigt, daß sie nicht „regierungs-, ja noch nicht einmal „oppositions- oder politikfähig“ sei. Und die Grünen schlußfolgern: Nur mit einer starken grünen Fraktion ließe sich zusammen mit der SPD regieren. Der Wahlkampf, dessen Programm gestern ebenfalls mehrheitlich beschlossen wurde, solle jedoch in erster Linie stark inhaltlich (und nicht machtpolitisch) geführt werden: Die Grünen in Niedersachsen zeigen sich stark auf den ökologischen Umbau hin orientiert. Konkret bedeute dies Widerstand gegen Großprojekte wie Transrapid oder Dollarthafen und die stärkere Einbeziehung von Beschäftigungsinitiativen und Fördermöglichkeiten von ökologisch orientierten Produktionsformen.

Birgitt Rambalski

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