: Schüler nagelten Bürgerschaft zu
■ Parlamentsblockade: Zwei Jahre DVU im Parlament - und nichts ist passiert hier bitte das Foto mit den demonstrierenden Schülern
Parlamentsblockade mit Sperrmüll Foto: Wolfram Steinberg Fast 500 SchülerInnen der Hamburger Straße erinnerten gestern mit einer Demonstration zur Bürgerschaft an den zweiten Jahrestag des Einzugs der rechtsextremen DVU ins Bremer Landesparlament. Am 13. September 1987 hatten über fünf Prozent der Bremerhavener Wahlberechtigten ihr Kreuzchen für die Partei des „Nationalzeitungs„-Herausgebers Gerhard Frey gemacht.
Bereits damals hatten die SchülerInnen demonstriert. Vor der Rathaustür bekamen sie von Bürgermeister Wedemeier das Versprechen, Maßnahmen gegen die Ursachen des DVU-Erfolgs zu ergreifen. „Doch passiert ist bis heute nichts“, ärgerte sich gestern einer der Schüler per Megaphon. Mit Paletten verrammelten die SchülerInnen die Glastüren zur Bürgerschaft. Dort tagte gerade die SPD-Fraktion.
Anneliese Leinemann (SPD) empörte sich über das Einsperren von Parlamentariern: „Das können nur Rechtsradikale machen“. Den Schülern mangele es offenbar an politischer Aufklärung. Parlamentspräsident Dieter Klink rief die Polizei - die aber erklärte, sie habe keine Leute für einen Einsatz. Klink will demnächst in die Schule kommen und den SchülerInnen Rede und Antwort stehen.
Ase
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen