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Daimlerstadt Bremen

■ Rüstungskonversionsstiftung gegen Daimler/ Ängstliche Betriebsräte

„Bremen ist die typische Region, die von Daimler regiert werden kann!“ Genau das wird nach Auffassung der Bremer „Stiftung für Rüstungskonversion und Friedensforschung“ die Folge der Daimler/MBB-Fusion für die Stadt sein. Daimler verfügt nach der Entscheidung von Wirtschaftsminister Haussmann in Bonn für eine Fusion in Bremen über mehr als 10 Prozent aller Arbeitsplätze. Dazu kommen die Arbeitsplätze der Zulieferbetriebe für die Produktion von Daimler und MBB in Bremen und im niedersächsischen Umland. Allein 1.000 Betriebe im Postleitzahlbereich 28 fertigen Teile für das Hemelinger Daimlerwerk. Ein Sprecher des Werkes rechnet damit, daß auf drei Arbeitsplätze in Hemelingen zwei weitere in der Zulieferindustrie entfallen.

Vor einer solchen Machtkon

zentration in der Hand eines Konzerns in der Bremer Region hatten Stiftungsmitglieder schon vor einem Jahr gewarnt und nachdrücklich darauf hingewiesen, daß gerade in der Frage der Rüstungsarbeitsplätze bei MBB mit Daimler keine Antworten zu finden sind. „Wir forderten damals eine offene Diskussion“, sagte Armin Stolle, Vorsitzender des SPD -Unterbezirks Ost der Bremer SPD und im Vorstand der Rüstungskonversionsstiftung. Was dann folgte, hatte mit Diskussion wenig und mit Offenheit überhaupt nichts mehr zu tun. Stolle und der damalige Landesvorsitzende der SPD, Brückner, wurden von Bürgermeister Wedemeier zu einem Gespräch mit den Daimler-Chefs Reuter und Niefer zitiert.

Hinter verschlossenen Türen ging es dann darum, Stolle und

Brückner von der Notwendigkeit einer Fusion zu überzeugen. Vergebens. Von da an wurde eine offene Diskussion, so Stolle, nicht mehr geführt und viele Betriebsräte schwiegen über ihre berechtigten Ängste: Schließlich hatte Wedemeier gegenüber Daimler auf jede bremische Standort- und Arbeitsplatzgarantie verzichtet. Jetzt, nach dem erfolgreichen Zusammenschluß, scheinen die Betriebsräte noch größere Angst vor Daimler zu haben. Die Stiftung zumindest beklagte gestern, gerade die Gewerkschaftsvertreter in den Betrieben würden sich „sehr leise“ verhalten. Stolle: „Einige denken, Daimler geht mit seinen Arbeitsplätzen am Ende dahin, wo die größte Ruhe herrscht.“ Wenn das stimmt, ist der Bremer Standort für die Airbus- und Drohnenproduktion gesichert.

rk

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