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Iranerinnen in Gefahr

■ 82 iranischen Frauen droht in Teheran die Todesstrafe Mahnwache vor der iranischen Botschaft in Bonn

Bonn (taz) - „Sie haben mir mein Baby weggenommen, haben es tagelang behalten. Ich hörte es schreien, sie ließen mich nicht zu ihm und folterten mich währenddessen.“ Dies berichtete am Freitag in Bonn eine Iranerin, die monatelang in einem Teheraner Gefängnis inhaftiert war, der Presse. Seit einigen Jahren hat die Iranerin in der Bundesrepublik politisches Asyl. Nach Bonn war sie gekommen, um auf die Situation inhaftierter iranischerFrauen aufmerksam zu machen. Wegen Verstößen gegen frauenspezifische islamische Vorschriften oder wegen politischer Aktivitäten werden sie gefangengenommen. Im Gefängnis drohen ihnen nicht nur die gleichen Mißhandlungen wie den männlichen Gefangenen, sondern außerdem sexuelle Belästigung und Vergewaltigung. Über 1.500 Frauen hat das Chomeini-Regime bisher allein in Teheraner Gefängnissen hingerichtet. Zur Zeit sind 82 in einem Teheraner Gefängnis einsitzende Frauen von der Todesstrafe bedroht. Einige von ihnen haben ihre Haftstrafen zwar schon abgebüßt. Dennoch droht ihnen der Tod, weil sie sich weigern, ein sogenanntes Reuebekenntnis abzulegen. „Reuebekenntnis“, das ist häufig die Denunziation von Verwandten, FreundInnen oder GenossInnen. Aus Solidarität mit diesen 82 Frauen haben am Freitag rund hundert Menschen vor der iranischen Botschaft eine Mahnwache abgehalten.

A.M.

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