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■ Reuterstraße hat Geburtstag
Für Projekte, die begonnen wurden, um sich der Macht der
Verhältnisse zu entziehen, sind zehn Jahre nicht wenige. Nur ausgesuchte Projekte erreichen dieses methusalische Alter, in dem man auf eine vitale Vergangenheit zurückzublicken
hat, auf Stürme, Flauten, Krisen und vielleicht auch
auf die ein oder andere Pleite.
Wenn die Reuterstraße 9-17, der Treibsatz des kulturellen
und politischen Lebens in Walle, sich anläßlich eines
Geburtstages feierlich zurückerinnert, dann versammeln sich kulturelle Ressourcen, die für jede Gala-Feier überreichlich Material böten. Bands, Theater-Gruppen werden wieder belebt, im Proberaum trifft man sich, um die alten Stücke
wiedereinzuproben, neubewehrt mit einer Form der
Selbstironie, die die alten Geschichten
in ein völlig neues Licht taucht.
Die Reuterstraße feiert, ihr zehntes vollendetes Jahr und
sie feiert es mit einem rauschenden Fest, auf dem die alten Formationen, die schon damals auf den Partys auftraten, sich ihre Ehre geben. „Mr. Noize“, „Kulturschock“, „Die
kosmischen Bademeister“, Musikgruppen, denen wüste
Klangverrohungen nachgesagt werden, das „Theater ohne Namen“ oder „Uwe Pekau“, alle haben sie Geschichte geschrieben,
Geschichte der Reuterstraße,
und man wird sie feiern. Frenetisch.
Heute abend, ab 19 Uhr ist gute Laune, Albernheit,
Fun angekündigt in der Reuterstr. 9-17.
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