: Morden - von denen keiner spricht
■ Regionalgruppe der Gesellschaft für bedrohte Völker
Im Laufe der letzten Monate hat sich in Bremen ein Kreis zur Neugründung einer Regionalgruppe der Gesellschaft für bedrohte Völker zusammengefunden. Da wir bisher noch eine kleine Gruppe sind, möchten wir auf diesem Wege diejenigen ansprechen, die an einer zukünftigen Mitarbeit interessiert sind.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker setzt sich seit fast 20 Jahren für jene von Völkermord und Unterdrückung bedrohten Völker ein, von denen keiner spricht. In allen fünf Erdteilen und innerhalb beider Machtblöcke, aber auch Blockfreier Staaten, gibt es Völker, die in ihrer Existenz unmittelbar bedroht sind. Aber nicht nur nackte Gewaltanwendung, sondern auch indirekte Formen der Machtausübung können ein Volk zum Verschwinden bringen. Die Zerstörung der kulturellen Identität wird ein Volk zur Auflösung bringen, auch wenn die einzelnen Mitglieder dieses Volkes überleben. Aber auch die Zerstörung des ökologischen Gleichgewichts kann die betroffenen Völker physisch und kulturell bedrohen und schließlich ihre Existenz ganz in Frage stellen, wie wir es zur Zeit bei der Vernichtung der Regenwälder erleben. Es hat sich in den letzten Jahren immer dringlicher gezeigt, daß diejenigen Gruppen, die für Menschenrechte und Völkerrechte eintreten, auf eine Zusammenarbeit mit der Umweltschutz- und Friedensbewegung und ebenso Bewegungen, die für soziale und ökonomische Gerechtigkeit kämpfen, angewiesen sind.
Nach inzwischen fast zwei Jahren Pause möchten wir einen neuen Anfang in neuer Besetzung beginnen und werden in unserer ersten öffentlichen Veranstaltung, am 09.12.1989, 20.00 Uhr im Übersee-Museum, auf das Schicksal des armenischen Volkes aufmerksam machen.
Kontaktadressen: Gesellschaft für bedrohte Völker Regionalgruppe Bremen c/o Günter Werner, Hemmstr. 161, Tel. 351067 c/o Rainer Zollmann Metzerstr. 4 Tel. 446174
Selbstdarstellungen von Projekten und Initiativen: taz , Am Dobben 123, 2800 Bremen 1.
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