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Premiere im Schauspielhaus:

■ Sam Shepards „Goldener Westen“

Auch wenn die Zeiten zurückliegen, in denen der Traum vom besseren Leben die Ami-Lemminge durch das wilde Land der Wilden Richtung Pazifik zog, ist der Westen notorisches Pseudonym des gelobten Landes geblieben. Der Westen ist keine Himmelsrichtung, sondern ein Abstraktum, im Westen liegen die Zukunft, das Universum und das Glück.

„True West“ (deutsch: „Goldener Westen“) ist eines der bisher 46 Stücke der schreibwütigen amerikanischen Theaterschreiber-Hoffnung dieses Jahrzehnts, Sam Shepard. Zwei Brüder mit den amerikanischen Berufen Drehbuchautor (Austin, gespielt von Thomas Meinhardt) und Gelegenheitsdieb (Lee, Helmut Rühl) und den Eigenschaften Erfolg (nicht genug) und Nichtsnutz (genug) stehen im Mittelpunkt des Bühnenstücks, das Matthias Gehrt für das Bremer Theater inszeniert hat. Wechselseitige Faszination der Brüder für den grundverschiedenen anderen kippt, durch einen katalysatorisch undurchsichtigen Filmproduzenten (Ilja Richter) aufgekocht, in heftiges Gegeneinander, wobei der Tramp-Bruder, schon weil er wenig Reputation zu verlieren hat, wie so oft der Gewieftere ist. Mom (Monika John), aus dem Alaskaurlaub zurück, steht vor der familiären Schutthalde, die mehr „true“ als „golden“ ist.

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Schauspielhaus, 20 Uhr

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