: S C H Ö N E R L E B E N Horror vacui
■ Nachdenkliches zum Paarungsverhalten zweier Länder
Mein Geschichtslehrer (Friede seiner Asche) erklärte die Weltgeschichte mit dem Terminus „Vacuum“: Wo eine Macht vergeht, wird eine fremde reingesogen. Lernziel: horror vacui.
In die evacuierte DDR saugt es kräftig: schwarze Riesen, Ehrenkanzler, Gesamtgrauchen und Bankdependancen. Aber zu allererst fliegen Begriffe ins Land der Revolution neunundleipzig, Losungen und Parolen zum Paarungsverhalten zweier Länder. Bei der Entgleisung des Ehrenkanzlers „Jetzt wichst zusammen, was zusammengehört!“ handelt es sich um eine vergleichsweise harmlose Variante des großdeutschen Verkehrs. Der Fahnenfetischismus stimmt nachdenklicher, eine pathologische Komponente kommt ins Spiel. Ein Horror aber ist der scheinbar harmlose Sehnsuchtsschrei nach „Vereinigung“. Davor sei eine gründliche Genanalyse von wenigstens zehn Jahren, um „So ein Tag„-Mißgeburten zu vermeiden. Bis dahin: „Nie mehr Deutschland!“ Und: Frohes Fest! Burkhard Straßman
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen