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Stoppt den Antisemitismus!

Rund 100 jüdische Bürger aus Ost- und West-Berlin haben am Sonntag vor der sowjetischen Botschaft in Ost-Berlin gegen wachsende antisemitische Tendenzen in der UdSSR demonstriert. Sie forderten in einem offenen Brief den sowjetischen Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow auf, den zunehmenden Antisemitismus in der UdSSR zu unterbinden.

Der Brief wurde Botschaftsmitarbeitern übergeben. Auf Transparenten hieß es: „Laßt keine Pogrome in der Sowjetunion zu“ und „Stoppt den Antisemitismus“.

Die Kundgebung war nach Angaben von 'adn‘ die erste dieser Art seit 1945 in Berlin. Nach Angaben der Demonstranten nehmen die Nachrichten aus Kreisen sowjetischer Emigranten über Übergriffe und Diffamierungen sowjetischer Juden zu. „Wir werden nicht zulassen, daß in der Ära von Glasnost und Perestroika die Verfolgung von Juden wieder möglich wird“, meinte ein Teilnehmer der Demonstration. In dem Brief wurde Gorbatschow aufgefordert, die „nationalistisch -antisemitische“ Organisation Pamjat sowie deren Publikationen zu verbieten.

In der UdSSR sei es in den vergangenen Wochen immer wieder zu antisemitischen Ausschreitungen gekommen. Es gebe auch Aufrufe zu landesweiten Pogromen für Anfang Mai, hieß es zur Begründung der Aktion weiter.

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