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Konsequenzen tragen

■ Betr.: "Ich hatte ständig ziemliche Angst", taz vom 10.2.90

betr.: „Ich hatte ständig ziemliche Angst“, taz vom 10.2.90

Abgesehen von den subjektiven Ängsten des Tilmann F., nützt es diesem Mann wahrscheinlich wenig, in einem psychiatrischen Krankenhaus versteckt zu werden, herrschen da doch die gleichen Maßstäbe: Erst muß das Eigentum (Auto) geschützt werden, dann eventuell der Mensch, aber nur nach Vergewisserung, daß dem Eigentum nichts passiert ist.

Haben nicht auch die Eltern, LehrerInnen, MitschülerInnen eine Mitverantwortung an dem Verhalten von Tilmann F. zu tragen? Zeigen nicht die Aussagen der ZeugInnen, daß sie genau wußten, wo seine Aggressionen hinsteuern würden. Und warum diese Häme, jetzt, im Gerichtssaal?

Ich fühlte mich sicher auch von einem 1,90 Meter großen Eigentümer eines metallic-blauen Honda bedroht, käme er mir, noch dazu wie ein Irrer hinterhergerannt. Kam nicht zuletzt von dieser Seite eine tief menschenverachtende Aggression dem Fußgänger entgegen?

Es sollte ein Gesetz erlassen werden, daß AutofahrerInnen verpflichtet, in regelmäßigen Abständen sich psychiatrisch untersuchen zu lassen.

Freispruch und eine lebenslange, vom Staat bezahlte Betreuung für Tilmann F. Wenn der Staat Geld für Waffen hat, muß er auch die Konsequenzen tragen.

Andrea Kupkow, Berlin

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