: Deponie deutsch-deutsch blockiert
■ Größte Giftmüllkippe Europas in Schönberg von „Bundis“ und „Zonis“ blockiert
Gestern morgen, sechs Uhr, vor dem Tor des „VEB Deponie Schönberg“, auf der auch der Bremer Sondermüll abgekippt wird. Knapp vierzig UmweltschützerInnen standen vor dem Deponie-Tor, als die ersten LKW mit dem Giftmüll aus westdeutschen Landen ankamen. Was dann stattfand, war die erste gemeinschaftliche Blockade-Aktion von LübeckerInnen (West) und Schönberger- und SelmsdorferInnen (Ost). Bisher hatten sich die LübeckerInnen allein und nur auf westlicher Seite den LKWs in den Weg gestellt. Seit dem 9. No
bember hatte sich auch auf östlicher Seite der Protest entfalten können. Deponie-Direktor Kenner hatte zunächst versprochen, den Deponie-GegnerInnen Einsicht in Gutachten zu gewähren. Als er sein Versprechen brach, wurde die Blockade beschlossen:
Diese erste gemeinschaftliche Aktion währte gestern eine Stunde. Um 6.30 h ließ der erste Fahrer seinen LKW auf die ProtestlerInnen zurollen, die wichen zurück. Der LKW fuhr weiter, schob die Menschen vor sich her. Einige trommelten gegen den Kühler. Der Fahrer stieg aus,
sprach über seine „Arbeitsbe lastung“. DemonstrantInnen legten sich auf die Straße. Zornige LKW-Fahrer kamen von hinten und räumten die BlockadeurInnen unsanft weg. Als dies zu einer Prügelei zu eskalieren drohte, brachen die DemonstrantInnen die Aktion ab. Die LKW-Fahrer gaben provozierend Gas und bretterten in die Deponie. Die DemonstrantInnen waren zwar zitterich und aufgeregt, aber guter Dinge: Hatten sich doch immerhin 50 LKW dank ihrer Aktion vor dem Deponietor gestaut.
B.D.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen