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Bei der BVB kracht's immer häufiger

■ Unfallzahlen auf den Bushöfen steigen / Stasi-Umschüler als Busfahrer überfordert? / Auch mehr Bagatellschäden

Auf Ostberliner Bushöfen kracht es zur Zeit immer häufiger. Für die Ostberliner Verkehrsbetriebe (BVB) stellen sich diese „Betriebsvorkommnisse“ inzwischen als „ein besonderes Problem“ dar. Gleich 13 Karambolagen gab es in den vergangenen zwei Monaten, wie jetzt aus einer Unfallbilanz in der neuesten Ausgabe der Kombinatszeitung 'BVB-Signal‘ hervorgeht. Der Leiter der BVB-Omnibusfahrschule, Westphal, in dem Bericht: „Erst kürzlich fuhr ein Kollege auf dem Hof Indira-Ghandi-Straße einen nagelneuen Ikarus-Bus gegen eine Laterne.“ Höhe des Sachschadens auf dem Hohen-Schönhausener Betriebshof: 30.000 Mark.

Laut Westphal hat sich damit die Tendenz bereits der vergangenen Jahre, daß in Ost-Berlin zur Hälfte die „dienstjungen“ Busfahrer bis zu zwei Dienstjahren die Verursacher von Unfällen sind, weiter bestätigt. Sein offenes Eingeständnis: „Das macht uns gerade jetzt, wo wir so viele neue Omnibusfahrer eingestellt haben, schwer zu schaffen.“ Im Schnelldurchgang umgeschult wurden von dem einst SED-dominierten Verkehrsbetrieb eine ganze Reihe von Angehörigen der aufgelösten Stasi, die sonst ohne Lohn und Brot geblieben wären.

Besorgt äußerte sich der Chef der BVB-Fahrschule auch über die gehäufte Zahl der „Bagatellschäden“, sprich Beulen und Schrammen an Bussen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hätten diese Unfallschäden unter 800 Mark seit dem letzten Quartal des Jahres 1989 deutlich zugenommen. Die Ursachen sah Westphal zum einen in der seit der Öffnung der Grenzen deutlich gestiegenen Ostberliner Verkehrsdichte. Zum anderen habe das „rowdyhafte Verhalten im Straßenverkehr“ sprunghaft zugenommen. Allein 44mal hätten Kraftfahrer den seitlichen Sicherheitsabstand zu den BVB-Bussen nicht eingehalten.

thok

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