piwik no script img

Alfred Sohn-Rethel ist tot

■ Mit 91 Jahren starb der Sozialphilosoph und Professor der Bremer Universität

Der Erkenntnistheoretiker, Philosoph und Bremer Gastprofessor Alfred Sohn-Rethel ist am Freitag in Bremen im Alter von 91 Jahren gestorben. Er war Schüler von Alfred Weber und Ernst Cassirer und seit den zwanziger Jahren eng mit Theodor W. Adorno und der „Frankfurter Schule“ verbunden. 1936 emigrierte Sohn-Rethel nach England, kehrte 1972 nach Deutschland zurück und lehrte seitdem an der Bremer Universität.

Der aus einer Malerfamilie stammende Philosoph wuchs in Frankreich auf und ging in

Deutschland zur Schule. Seine Studienzeit verbrachte er in Heidelberg, ging dann nach Italien, wo er auf Capri mit Ernst Bloch, Adorno und Siegfried Kracauer bekannt wurde.

Schon in der Schule hatte Sohn-Rehtel mit dem Marx-Studium begonnen und beschäftigte sich später intensiv mit der Marxschen Werttheorie. Sein Hauptwerk „Geistige und körperliche Arbeit“ erschien erst 1970 im Suhrkamp Verlag (Frankfurt/M.) und machte ihn mit einem Schlag bekannt. Im vergangenen Herbst wurde es vom VCH-Verlag in

stark revidierter und ergänzter Neuauflage herausgebracht. Weitere Werke von Sohn-Rethel sind „Ökonomie und Klassenstruktur des deutschen Faschismus“, „Soziologische Theorie der Erkenntnis“, „Von der Wiedergeburt der Antike zur neuzeitlichen Naturwissenschaft“ und „Warenform und Denkform“.

Auf Wunsch Sohn-Rethels und seiner Witwe, der Bremer Buchhändlerin Bettina Wassmann, soll die Beerdigung nur im engsten Familienkreis stattfinden.

taz/dpa

Siehe auch Seite 22

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen