: Revolution am Ende?
■ Solidaritätsgruppen wollen zusammen nachdenken
Abwahl der Revolution in Nicaragua, das Ende der chilenischen Militärdiktatur als christdemokratischer Wahlsieg, nach der US-amerikanischen Blockade jetzt die Selbstisolierung Cubas - die Völker und Revolutionen Lateinamerikas halten sich nicht mehr an die Vorstellungen, die bundesdeutsche Solidaritätsgruppen von ihnen zu haben pflegten.
Die nicaraguanische FSLN diskutiert ihren Eintritt in die sozialdemokratische Sozialistische Internationale. Genau 500 Jahre nach dem Beginn des europäischen Überfalls auf Amerika schließt sich Europa zur stärksten Weltmacht zusammen. Die Conquista im Anschluß an Kolumbus‘ Entdeckung 1492 wird von der spanische Regierung 1992 bombastisch gefeiert.
„Es ist offensichtlich: Wir müssen neu überlegen, neu diskutieren“, heißt es in der Einladung zu einem Treffen aller an Lateinamerika-Solidarität interessierten BremerInnen. Die offene Diskussion zwischen Deutschen und LateinamerikanerInnen soll am Dienstag, 24.4., 20 Uhr, im „Dritte Welt Haus“, Buchtstr. 14, beginnen. Das Nachdenken soll zunächst nicht durch Tagesordnung und vorbereitete Referate eingeschränkt oder zielgerichtet werden.
Ase
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