Studentische Hilfskräfte organisieren sich

■ Bremer Hiwis wollen Lohnerhöhung und Tarifvertrag

Die studentischen Hilfskräfte an der Bremer Universität sind ihre Arbeitsbedigungen leid. Trotzdem: Zu einer Vollversammlung am vergangenen Donnerstag, auf der ihre Arbeitssituation diskutiert werden sollte, erschienen nur etwa 70 von ihnen. Wenig, angesichts der Tatsache, daß es allein an der Uni 600 und im Land Bremen insgesamt rund 1.000 Hiwis gibt.

Deshalb war es auch - neben der Erörterung der Situation eine der Hauptfragen für die Versammelten, wie sie eine breitere Mobilisierung intern und eine größere Öffentlichkeit extern erreichen können. Zu den ins Auge gefaßten Aktionen gehören unter anderem (Warn-) Streiks und Demonstrationen.

Die Bremer studentischen Hilfskräfte bilden in Punkto Bezahlung das Schlußlicht an bundesdeutschen Universitäten. Sie bekommen lediglich 11,50 Mark

in der Stunde, ihre KollegInnen an den Hochschulen sind mit 7,50 Mark noch schlechter gestellt. Tarifverträge gibt es nicht; vielmehr fallen die Hilfskräfte unter die Rubrik Sachmittel.

Außerdem gibt es keinerlei soziale Sicherung. Die Hiwis sind täglich kündbar, können dann aber kein Arbeitslosengeld beantragen und haben nur drei Wochen Urlaub im Jahr. Für die Arbeitszeitverkürzung im öffentlichen Dienst bekamen sie keinen Lohnausgleich.

Die studentischen Hilfskräfte fordern zunächst mehr Geld, mindestens die von der Tarifkommission der Länder empfohlenen 14,04 Mark pro Stunde. Letztlich aber soll der Abschluß von Tarifverträgen - wie bereits in Berlin erreicht werden. Dafür hat die ÖTV ihre Hilfe zugesagt. Allerdings nur unter der Bedingung, daß die Hilfskräfte der Gewerkschaft beitreten.

mh