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Demo gegen Israel

■ Kundgebung gegen Massaker und Gewalt

Knapp vierzig palästinensische StudentInnen und deren FreundInnen protestierten gestern auf dem Bremer Marktplatz gegen die Ermordung von acht palästinensischen Arbeitern am Sonntag vor einer Woche. Das Massaker von Roshon Le Zion und die anschließenden Gewaltakte der israelischen Armee bildeten, so der Tenor der Kundgebung, die letzten Glieder einer Kette systematischer Unterdrückung, mit der die Israelis das Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser bekämpften.

„Wer stoppt Israel“ fragte der tunesische Kundgebungsredner Khemais el Ouni und skizzierte die blutige Geschichte der knapp dreijährigen Intifada, die bislang über 900 Todesopfer gefordert hat. Der „israelische Staatsterrorismus“ wüte ohne Hoffnung auf ein Ende der Gewalt.

„Dieses Massaker hat bewiesen, daß unser Volk internationalen Schutz braucht. Unsere ganz dringende Forderung lautet heute, daß die vereinten Nationen eine Schutztruppe für die von Israel besetzen Gebiete aufstellen, damit dieses Morden ein Ende hat. Wir fordern die Europäische Gemeinschaft auf, sich an einer derartigen Aktion zu beteiligen. Das Europäische Haus kann wohl kaum in Frieden und Stabilität aufgebaut werden, wenn das nahöstliche Nachbarhaus in Flammen aufgeht“, heißt es in dem zentralen Flugblatt der Kundgebung.

Die palästinensischen Studenten hatten ohne die Unterstützung der deutsch-palästinensischen Gesellschaft und der Bremer Palästina-Gruppe zu dieser Kundgebung aufgerufen. Während der AStA es abgelehnt hatte, die Veranstaltung zu unterstützen, organisierte der StudentInnenrat die fristgerechte Anmeldung bei der Polizei. Erst gestern morgen bekamen die VeranstalterInnen offiziell grünes Licht, nachdem sie die Formulierung „israelische Morde“ aus dem offiziellen Kundgebungstitel gelöscht hatten. Die Veranstaltung firmierte gestern unter dem Motto: „Freiheit für das palästinensische Volk“. ma

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