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Mandela: Briten sollten mit der IRA reden

Dublin (taz) - „Ich bin in einen Konflikt hineingezogen worden, den ich nicht gemacht habe. Es ist nicht meine Aufgabe, in Auseinandersetzungen in einem anderen Land einzugreifen.“ Das sagte Nelson Mandela zum Abschluß seines Besuchs in der irischen Hauptstadt Dublin am Montag abend. Den Sturm der Entrüstung, den er am Vormittag durch seine Bemerkungen über die IRA ausgelöst hatte, konnte er damit jedoch nicht beruhigen. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Irlands Premierminister Charles Haughey hatte Mandela die britische Regierung aufgefordert, Gespräche mit der Irisch-Republikanischen Armee (IRA) ohne Vorbedingungen aufzunehmen. Er sagte: „Wir würden es gerne sehen, wenn die britische Regierung und die IRA in dieselbe Richtung gingen wie wir bei unseren eigenen Angelegenheiten.“ Mandela verglich die Lage in Nordirland mit Rhodesien: „Damals brachte die britische Regierung alle Parteien zusammen, ohne auf eine Waffenruhe zu bestehen, und bewegte sie dazu, Frieden zu schließen.“

Sinn-Fein-Präsident Gerry Adams vom politischen Flügel der IRA begrüßte Mandelas Forderung. Er forderte die britische Premierministerin Margaret Thatcher auf, „positiv auf Mandelas Aufruf zu reagieren“. In Großbritannien dagegen lösten Mandelas Worte einhellige Empörung aus. Der Labour -Vorsitzende Neil Kinnock sagte, daß es keine Entschuldigung für die Gewalt der IRA gebe, da die Organisation in einer Demokratie operiere: „Als Freund muß ich Mandela sagen: Mach keinen Fehler, die IRA ist eine Bande mörderischer Gangster

-nicht mehr und nicht weniger.“ Thatcher ließ lediglich erklären, daß ihre Regierung nicht mit Terroristen rede.

Ralf Sotschek

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