: Durch Fusion wird die DDR-CDU stärker
Berlin (dpa) - Vor ihrer Vereinigung mit der West-CDU erhalten die DDR-Christdemokraten noch einen kräftigen Mitgliederzuwachs, der aber wohl geringer ausfällt als zunächst erwartet. Die Bauernpartei und der Demokratische Aufbruch (DA), die sich beide der CDU anschließen wollen, können aus ihren Reihen ebenfalls Delegierte zum Vereinigungsparteitag von Ost- und West-CDU in Hamburg am 1. und 2. Oktober schicken. Dies beschloß der CDU -Parteivorstand am Sonnabend auf seiner Klausurtagung in Burgscheidungen bei Halle. Wegen dieser Einigung wurde der für den 28. und 29.September in Berlin geplante DDR-CDU -Parteitag abgesagt.
Die CDU-Spitze, die auf ihrer Tagung ihrem Vorsitzenden, Ministerpräsident Lothar de Maiziere, in der Beitrittsfrage volle Rückendeckung gab, bleibt weiter auf Distanz zur Aufnahme ehemaliger SED-Mitglieder. Kirchner rechnet damit, daß die beiden ehemaligen DSU-Mitglieder, die Minister Peter -Michael Diestel (Inneres) und Hans-Wilhelm Ebeling (Entwicklung), in Kürze CDU-Mitglied werden. Davon gehe er fest aus. Ein in der Volkskammer verabschiedetes Parteiengesetz erlaubt jetzt Parteienübertritte ohne Mandatsverlust.
Außerdem dürften sieben oder acht der neun Volkskammerabgeordneten der Bauernpartei zur CDU-Fraktion kommen, glaubt Kirchner. Dagegen ist offenbar nur der kleinere Teil der derzeit noch etwa 80.000 Mitglieder der Bauernpartei zum Beitritt in die CDU bereit.
An die CDU-Landesverbände erging von führenden Vertretern der CDU, Bauernpartei und DA die Empfehlung, die Fusion „von unten“ zu vollziehen.
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