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SPD: Kat für Flugzeuge statt Jäger '90

■ Ökologisches Programm soll die Kosten für einen Ausstieg aus dem Militärprojekt sinnvoll auffangen

Bonn (ap/dpa/taz) - Die für das umstrittene Militärflugzeug -Projekt Jäger '90 vorgesehenen Milliardensummen sollen nach den Vorstellungen der Sozialdemokraten in die Entwicklung umweltfreundlicher Zivilflugzeuge investiert werden. Der Vorsitzende der SPD-Arbeitsgruppe Abrüstung, Hermann Scheer, legte gestern in Bonn einen Vorschlag für ein „umfangreiches Konversionsprojekt“ vor, mit dem zugleich durch den Verzicht auf den Jäger '90 keine Nachteile für die beteiligten Luftfahrt-Unternehmen entstünden.

Scheer verwies auf einen Bericht der Bundesregierung, nach dem ein deutscher Ausstieg aus dem gemeinsamen Projekt Großbritanniens, Frankreichs, Spaniens und der Bundesrepublik 4,5 Milliarden Mark kosten würde.

Wenn aber der Ausstieg aus dem militärischen Projekt mit dem Beginn der Entwicklung ökologisch sinnvoller Zivilluftfahrt verknüpft würde, entstünden für die Luftfahrtindustrie dadurch Vorteile allein schon durch den größeren Markt für zivile Flugzeuge als für militärisches Gerät. Der SPD-Politiker nannte als konkrete Ziele die Entwicklung von Flugzeugen mit Wasserstoffantrieb und die Verringerung des Stickoxidausstoßes von Jets. Diese „Katalysatoren für Strahlflugzeuge“ könnten die Stickoxid -Emissionen um mindestens 40 Prozent verringern und damit dem Abbau der Ozonschicht entgegenwirken.

Die Bundesregierung soll den Jäger-'90-Partnerländern Großbritannien, Italien und Spanien eine Beteiligung an dem Alternativprojekt vorschlagen. Außerdem solle die UdSSR zur Mitarbeit aufgefordert werden, forderte Scheer. Die UdSSR hatte bereits 1988 ein Versuchsflugzeug mit Wasserstoffantrieb gestartet.

Das Programm, das Militärflugzeug Jäger '90 zu bauen, ist in der Bundesrepublik in den letzten Monaten unter schwerste Kritik geraten und hat bereits zu Verstimmungen in der christlich-liberalen Koalition geführt. Neben SPD und Grünen spricht sich auch die FDP für die Beendigung des milliardenschweren Vorhabens aus. Neben den hohen Kosten wird vor allem bemängelt, daß der Flieger nicht mehr in die Zeit der allgemeinen Entspannung passe.

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