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Wie hältst Du's mit der Stufenschule?

■ Scherf: Die Stufenschule gilt, sie muß nur inhaltlich qualifiziert werden

taz: Wenn Ihnen die Verzahnung von internationaler Forschung und Lehre von Niveau, warum halten Sie sich dann in der Schulpolitik so kleinkrämerisch an dem angeblich fortschrittlichen SPD-Stufenschulkonzept fest?

Scherf: Wir haben es geschafft, organisatorisch zu einem integrativen Schulangebot zu kommen, und jetzt muß die inhaltliche Entfaltung folgen.

Wenn ich „inhaltlich entfalten“ höre, dann heißt das immer ein dogmatisches „Njet“ zu jedem anderen Projekt als der Stufenschule. Viele Leute wollen die, viele Leute aber nicht. Und all die Bedürfnisse sowohl von traditionellen als auch von neuen Bildungsschichten werden im Zweifelsfalle beiseite gebürstet. Und wenn es Leute gibt, die beispielsweise ein humanistisches Gymnasium haben wollen, dann ist es doch eh‘ wieder klar, das sind dann wieder „die Befindlichkeiten der Privilegierten aus dem vorderen Schwachhausen“. Von denen lassen wir uns doch unser Konzept nicht kaputt machen. Das ist aber keine Weiterentwicklung dessen, was bereits durchgesetzt ist.

Das ist ein Trugschluß, daß diesetadt ein voll ausgebildetes humanistisches Gymnasium hergibt. Das liegt daran, daß ein Großteil der Eltern - und ich persönlich gehöre auch dazu seinen Kindern einen frühzeitigen Fremdsprachenunterricht zukommen lassen will. Man muß nun nicht jeder spleenigen Sondermeinung hinterherlaufen. Man muß versuchen, die integrativen Angebote zu qualifizieren. Ich habe wirklich Null Bock auf eine neue politische Grundsatzdebatte, da mache ich nicht mit.

Wie soll die innere Qualifizierung aussehen ?

Ich kann mir z.B. eine bilinguale Ausbildung innerhalb der Stufenschule vorstellen. Wir wollen nicht in der Hermann -Böse-Schule Kinder für irgendwelche Freunde von jemanden, der im Club jemanden kennengelernt hat, unterbringen. Sondern wir möchten bilinguale Angebote quer durch die Stadt machen. Das geht. Man kann sowas wie ein englisches Haus innerhalb von einem Schulzentrum einrichten. Das kann Geografie auch in Englisch machen. Man kann auch Gesamtschule nicht als ein Demonstrativorhaben wie in der Gesamtschule Mitte alibihaft anbieten, und alles übrige tritt auf der Stelle. Man kann musische Erziehung mit Schwerpunkten innerhalb der Schulzentren entfalten. Man muß da nicht ausziehen.

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