piwik no script img

Kaum noch Spenden für die Cap-Anamur-Ärzte

Bonn (afp) - Die Ärzte-Hilfsorganisation Cap Anamur hat im ersten Halbjahr dieses Jahres nur halb soviel Spenden bekommen wie in den ersten sechs Monaten 1989. Die Spenden betrugen von Januar bis Juni 1990 nach Angaben des ersten Vorsitzenden der Cap Anamur, Rupert Neudeck, rund 2,5 Millionen D-Mark. Neudeck führte den Rückgang auf das gestiegene Interesse an Osteuropa zurück. „Im Vergleich zum Massensterben in einigen Staaten Afrikas sind die Probleme von der Elbe bis Wladiwostok jedoch eine Kleinigkeit.“ Afrika, Asien und Lateinamerika dürften nicht vergessen werden.

Wie Neudeck weiter mitteilte, brachen drei Mediziner mit einem Medikamente-Transport am Samstag in die äthiopische Provinz Tigray auf, um in dem vom Bürgerkrieg zerrütteten Land ein 260-Betten-Krankenhaus zu unterstützen.

In Boa im Südsudan ist ein vierköpfiges Cap-Anamur-Team im Einsatz. Von September an sollen Mediziner der Hilforganisation auch die Zivilbevölkerung von Somalia versorgen. In allen drei Ländern müssen die Medikamente über befreundete Nachbarländer unter hohem Risiko eingeschleust werden.

In Nord-Vietnam hat die Organisation in den letzen zwei Jahren zwei Krankenhäuser mit mehr als zwei Millionen D-Mark unterstützt. Die Organisation plant außerdem ein Hilfsprogramm für die vietnamesischen Boot-Flüchtlinge.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen