Michael Düllmann weiter im Hungerstreik

Essen (taz) - Michael Düllmann, der seit dem 19.Juni im Wuppertaler Gefängnis sitzt, hat seinen Durststreik am Montag nach vierzig Tagen Dauer beendet. Seinen nun schon über fünfzig Tage währenden Hungerstreik will er jedoch bis Anfang September in nur leicht abgemilderter Form fortsetzen. Düllmann streikt für seine Freilassung, die der rheinland-pfälzische Justizminister nach wie vor ablehnt. Verurteilt wurde er für seine Teilnahme an friedlichen Blockaden gegen amerikanische Giftgas- und Atomwaffendepots im Hunsrück.

Der Gesundheitszustand des Hungerstreikenden ist durch die Austrocknung während des Durststreikes, Düllmann nahm nur noch ein Achtel Liter Liter Flüssigkeit pro Tag zu sich, außerordentlich schlecht. Seine Frau und seine FreundInnen bangen um sein Leben. Aus Solidarität mit Düllmann hat am Wochenende Hanns Kupfer-König, der im bayrischen Amberg im Gefängnis sitzt, ein „unbefristetes Solidaritätsfasten“ begonnen. Wie Düllmann beruft sich Kupfer-König im Kampf gegen Massenvernichtungswaffen vor allem auf seinen Glauben. Beide Männer sind Juden. Düllmanns Frau und seine FreundInnen hatten mehrfach versucht, den 47jährigen von seinem Hungerstreik abzubringen.

bm