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Das ist doch der Gipfel!

■ Cartoons, Krisen und Telefaxgeräte - Helsinki denkt an alles

Helsinki (taz) - Mit „großer Freude“ komme er nach Helsinki, erklärte Gorbatschow bei seiner Ankunft auf dem verregneten Flughafen der finnischen Hauptstadt. Wie um seine gute Stimmung zu unterstreichen, überreichte er Bush vor der ersten Gesprächsrunde einen großflächigen Cartoon. Er zeigt die beiden Großmachtchefs im Boxerdreß, am Ende des Kalten Krieges und vor einer Fülle nur gemeinsam zu lösender globaler Probleme. Doch auffällig häufig betonen Moskauer Delegationsmitglieder immer wieder, daß sie „einer Einladung Präsident Bushs“ zu diesem dritten Gipfel innerhalb von neun Monaten gefolgt sind. Zu Absprachen bezüglich der Golfkrise hätte es eines Gipfels nicht bedurft. Am liebsten wäre man zu Hause geblieben und hätte sich dort den brennenden Problemen gewidmet: Bereits heute könnte es im sowjetischen Parlament zu einem Mißtrauensantrag gegen die Regierung Ryschkov und in der Volksvertretung der Russischen Republik zu einer Ablehnung des von Gorbatschow vertretenen Wirtschaftsreformplans kommen. „Die Bevölkerung akzeptiert immer weniger, daß Gorbatschow in der Welt herumreist, und zu Hause die Versorgungslage immer schlechter wird“, erklärt ein sowjetischer Diplomat gegenüber Journalisten. Für die allerdings ist die Berichterstattung aus Helsinki wirklich eine große Freude - zumindest was die Arbeitsbedingungen betrifft. Kein sowjetisch-amerikanischer Gipfel seit 1945 war kurzfristiger angekündigt als dieser. Dennoch fanden die 2.153 Journalisten in der „Finnlandia„-Halle ein perfekt funktionierendes Pressezentrum vor: überaus freundliche und hilfsbereite MitarbeiterInnen, genügend Telefon-, Fax-und Telexleitungen - die auch alle funktionieren - sowie ausreichende Arbeitsplätze und Verpflegung. Und das alles nicht zu den Wucherpreisen, die bei Veranstaltungen mit ähnlich großer Medienbeteiligung in Washington, Moskau oder Paris üblich sind. Wieder einmal erweist sich, daß die neutralen Staaten ideale Austragungsorte für Gipfel und ähnliches sind. Und mit Grausen denken viele in der journalistischen Globetrotterschar bereits an den KSZE -Gipfel in Paris. Gäbe es doch bloß in Wien den Präsident Waldheim nicht mehr, dem Bush partout nicht die Hand geben will. Denn dann könnte dieses nächste Großereignis in der Hauptstadt des neutralen Österreich stattfinden.

azu

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