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Bombenserie in Spanien

■ Anschlag auf AKW Asc durch Sicherheitskräfte vereitelt

Barcelona (adn/dpa/taz) — Die Serie von Sprengstoffanschlägen auf spanische Industrieanlagen, darunter auch ein AKW, reißt nicht ab: Gestern explodierte eine Autobombe vor einer Wohnkaserne der Guardia Civil in Cartagena. Dabei wurden acht Menschen verletzt. Die Detonation riß einen acht Meter breiten Krater in die Straße und beschädigte den Wohnblock schwer. Wegen der Art und Verarbeitung des Sprengstoffs verdächtigt die Polizei die baskische bewaffnete Organisation ETA, für den Anschlag verantwortlich zu sein.

Für eine Bombenexplosion im Hauptquartier der Sozialistischen Partei in Barcelona am Montag mittag übernahm die Grapo (Gruppen des antifaschistischen Widerstands 1. Oktober) die Verantwortung. Bereits am Vortag hatte es einen Sprengstoffanschlag in Katalonien gegeben, wobei zwei Öl-Pipelines in der Nähe der Stadt Tarragona in Brand geraten waren. Auch dafür übernahmen anonyme Telefonanrufer die Verantwortung im Namen der Grapo.

Wie erst gestern bekannt wurde, vereitelten Sicherheitskräfte in der Nacht zu Montag einen Anschlag auf das südlich von Tarragona gelegene AKW Asc. Nachdem die Überwachungssysteme der beiden 930 Megawatt-Blöcke Alarm gegeben hatten, sichtete der Werkschutz nur noch „vier bis fünf flüchtende Personen“ und zwei Zünder sowie fünf Kilo Sprengstoff und zwanzig Liter Benzin. Der Fundort befand sich in 350 Meter Entfernung vom Reaktorbereich und nur 100 Meter von einem Lager für radioaktiven Abfall entfernt. Sicherheitsbehörden vermuten, daß die katalanische Separatisten-Gruppe „Terra Lliure“ hinter der Aktion am Vortag des katalanischen Nationalfeiertags steckt.

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