: Flüchtlingskommissar fordert Hilfe
Bonn (dpa/ap) — Zu internationalen Hilfsmaßnahmen für die weltweit 15 Millionen Flüchtlinge hat der Vertreter des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) in der Bundesrepublik, Walter Koisser, aufgerufen. Mit Blick auf den heitigen „Tag des Flüchtlings“ begrüßte Koisser dabei die Initiative der Bundesregierung zu einer neuen Flüchtlingskonzeption, mit der den Ursachen der Wanderungsbewegungen mehr Aufmerksamkeit als bisher geschenkt werden soll.
Die Arbeitsgemeinschaft Pro Asyl hat eine neue Zuwanderungspolitik und den Verzicht auf eine Änderung des Grundrechts auf Asyl gefordert. Das Asylrecht müsse vielmehr in humaner Weise verbessert und der Flüchtlingsbegriff den Realitäten angepaßt werden, forderte Pro Asyl in Frankfurt zum „Tag des Flüchtlings“ am Freitag. Die Kosten für die Aufnahme von Flüchtlingen gehörten zur internationalen Verantwortung, die die Bundesrepublik für die Ursachen der Auswanderungen zu tragen habe. Wer die Bundesrepublik von Flüchtlingen freihalten wolle, müsse „eine Mauer um Deutschland ziehen und sie mit Wachposten besetzen“, kritisierte die Arbeitsgemeinschaft.
Nach einer Forderung der Gesellschaft für bedrohte Völker sollen Opfer irakischer Giftgasangriffe auch in der Bundesrepublik Aufnahme finden. Die Gesellschaft verlangt konkret die zügige Aufnahme von 60 Familien, die vor zwei Jahren Opfer von Angriffen mit chemischen Waffen wurden. Diese Familien gehörten zu den insgesamt 27.000 kurdischen und christlich-assyrischen Flüchtlingen, die im August und September nach den irakischen Giftgaseinsatz in die Türkei geflüchtet waren.
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