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SAS erschießt IRA-Leute

Dublin (taz) — Die britische Sondereinsatztruppe SAS (Special Air Service) hat gestern nacht in einem leerstehenden Bauernhof nahe der nordirischen Stadt Loughgall zwei Männer erschossen. Drei weitere Personen, darunter eine Frau, wurden festgenommen und drei Gewehre beschlagnahmt. Die „Sicherheitskräfte“ behaupteten gestern, daß es sich bei einem der Opfer, dem 37jährigen Desmond Grew, um einen „Top-IRA-Terroristen“ handle. Ein weiterer Erschossener soll früher Stadtrat der Sinn-Fein-Partei, dem poltischen Arm der IRA, gewesen. sein.

Grew war Ende der siebziger Jahre in der Republik Irland zu einer zehnjährigen Haftstrafe wegen eines bewaffneten Raubüberfalls verurteilt worden. Sein Bruder Seamus und zwei weitere Männer waren 1982 vom SAS mit Kugeln regelrecht durchsiebt worden. Die Morde lösten eine polizeiliche Untersuchung der britischen Todesschußpolitik aus, die jedoch ergebnislos blieb. Die Umstände der gestrigen SAS- Aktion deuten auf einen erneuten Fall von „shoot to kill“ (Schießen, um zu töten) hin. Offenbar hatten die Soldaten den Bauernhof seit längerem beobachtet. Ralf Sotscheck

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