: Alte Nato-Strategie gilt nicht mehr
Genf (taz ) — Das westliche Militärbündnis Nato verfügt derzeit über keine gemeinsame Doktrin mehr. Nach Informationen aus dem Brüsseler Hauptquartier wurde die seit 1967 gültige Doktrin der „flexiblen Antwort“ bereits Ende September durch Beschlüsse der zuständigen Gremien zu den Akten gelegt. Am 3.Oktober setzte Nato-Oberkommandierender General Galvin den „Generalverteidigungsplan“ des Bündnisses gegen einen östlichen Angriff außer Kraft. Seit dem Allianzgipfel Anfang Juli in London, doch bislang ohne Ergebnis, feilschen die 16 Bündnisstaaten um die Formulierung einer neuen gemeinsamen Doktrin. Diese soll auch weiterhin auf atomare Waffen bauen. Doch umstritten ist, wo diese künftig stationiert werden. Vor allem Großbritannien und die USA bestehen darauf, Atombomben und atomare Abstandsraketen auf deutschem Boden zu stationieren. Diese Forderung stößt in Bonn nicht zuletzt wegen des Bundestagswahltermins am 2. Dezember auf zunehmende Bedenken. Keinen Konsens gibt es unter den Nato-Diplomaten bislang über eine Ausweitung der territorialen Nato-Zuständigkeit. azu
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen