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Lafontaine fordert Kohl zum Duell

Köln (dpa/afp) — SPD-Kanzlerkandidat Oskar Lafontaine hat Bundeskanzler Helmut Kohl zum Duell herausgefordert. Gekämpft werden soll allerdings nicht mit Florett, Degen oder gar Pistolen, sondern mit spitzer Zunge und populistischer Geste im Fernsehen. Eine Einladung eines Fernsehsenders liege ihm bislang noch nicht vor, sagte Lafontaine letzte Woche in Düsseldorf vor Journalisten, er würde eine solche aber gern annehmen, um mit den Kanzler nicht immer nur „indirekt aufeinanderzuprallen“. Für die Weigerung Kohls zu solch einer Auseinandersetzung vor laufender Kamera habe er kein Verständnis, gerade jetzt wo der Kanzler doch im „Zenit seines öffentlichen Ansehens“ stehe, solle er sich ein Beispiel an seinem amerikanischen Freund Georg Bush nehmen, der sich vor der Wahl auch mit seinem Herausforderer im Fernsehen streite. Ein solches Fernsehduell würde auch Lafontaines Parteichef Hans-Jochen Vogel gerne sehen, verriet er dem Kölner Express. Nur dem sonst so medienbewußten Kanzler scheint diese Vorstellung nicht zu behagen. Jedenfalls hat er sich bislang dazu noch nicht geäußert.

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