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Bayer-Gewinne vor Steuern nur noch bei 3,3 Milliarden DM

Leverkusen (dpa) — Der Start in die 90er Jahre war für den Leverkusener Chemie-Konzern Bayer alles andere als wunschgemäß: Nach sieben Rekordjahren in Folge mußte der Konzern einen Ergebniseinbruch in Höhe von 17 Prozent in den ersten neun Monaten 1990 hinnehmen. Wie Bayer-Chef Hermann J. Strenger am Montag in Leverkusen sagte, werde das Ergebnis vor Steuern 1990 wohl zwischen 3,2 und 3,3 Milliarden DM erreichen. 1989 lag der Wert noch bei 4,1 Milliarden DM.

Bei einem von Januar bis September 1990 um 4,3 Prozent auf 31,5 Milliarden DM gesunkenen Umsatz sei vor allem im 3. Quartal das Ergebnis eingebrochen, im Konzern um über 32 Prozent, in der AG um knapp 19 Prozent gegenüber den entsprechenden Vorjahreszahlen. Strenger führte vor allem die „sehr ungünstige“ Währungssituation als Ursache an. Allein der schwache Dollarkurs gegenüber der D-Mark habe dem Konzern Umsatzeinbußen von 1,9 Milliarden DM beschert. Das Ergebnis — in den ersten drei Quartalen 2,75 (entsprechender Vorjahreswert: 3,31) Milliarden DM — hätte ohne die Währungseinflüsse um 120 Millionen DM höher gelegen.

Ähnlich wie die großen Konkurrenten — Hoechst hatte bis Ende September Ertragseinbußen von 22 Prozent und BASF von 28 Prozent — haben aber auch die Preissteigerungen für Öl und petrochemische Produkte die Rechnung belastet. Auch 1991 werde „bestimmt kein leichtes Jahr“. Die Währungsveränderungen hätten jedoch zunächst „vor Ort“ keine Änderungen gebracht: In den USA sei von Januar bis September der Absatz um zehn Prozent gestiegen und ein 90er-Ergebnis wie im Vorjahr (280 Millionen Dollar) zu erwarten.

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