Duell am River Weser

■ Werder-Bande vertreibt die Schalker mit 3:1 aus dem Pokal

Knapp 20 Meter trennten den Bremer Uli Borowka vom Schalker Torwart Jürgen Welp. Eiskalt die Miene des Bremers, Welps Augen nur noch zwei Schlitze. Als dann die Ecke von Allofs kam, zuckte es nur kurz durch Borowkas Körper. Blitzschnell schoß die Kugel von seinem Schlappen ins Schalker Netz, Welp stürzte zu Boden. Nach 64 Spielminuten hieß es am Freitag Abend 2:1 für Bremen im Achtelfinale des DFB- Pokals. Die Schalker waren schwer getroffen.

Bremen mußte schon ordentlich losknallen, um die Gelsenkirchener Zweitliga-Desperados aus dem Pokal zu vertreiben. Vor 26.500 Schaulustigen forderte ein Nahschuß von Klaus Allofs das erste Schalker Toropfer. Der Veteran, der zur Zeit zu den besten Schützen in der Stadt zählt, hatte sich auf der rechten Angriffsseite ganz alleine durch die Schalker Deckung bis vor das Tor gekämpft und vollstreckte kaltblütig zum 1:0. Bis zur Pause knallten dann noch etliche Schüsse durch das Stadion, die jedoch alle ihr Ziel verfehlten.

Offensichtlich hatten die Bremer in der Halbzeit vergessen, neue Munition zu laden. Denn nach der Pause starteten die Schalker eine Offensive, die die Bremer weit überforderte. Nur neun Minuten mußte Schalke die Abwehr der Werder-Bande durchlöchern, bevor Jürgen Luginger dann zum 1:1 abdrückte.

Was dann rauchte, waren nicht die Fußballschuhe der Profis, sondern die Leuchtraketen der Fans. Rot, gelb und grün schoß es in den Himmel und nebelte die Spieler ein, aus der Schalker Westkurve und aus der Bremer Ostkurve. Der Adjutant des Mannschaftsduells, Schiedsrichter Boos, drohte mit Abbruch. Besonders rauchhaltig wurde die Luft nach der zweiten Bremer Führung. Die Gelsenkirchener Duellbummler, die ihre Helden dahingerafft sahen, nahmen so auf ihre Weise Rache.

Doch es half nichts. In der 88. Minute legte Wynton Rufer ein letztes mal an. Auf Vorarbeit von Harttgen versetzte er den Schalker Torwart Welp ein drittes Mal und sorgte damit für den 3:1 Endstand. Die Blaujacken aus Gelsenkirchen konnten ohne die Last eines Viertelfinalspiels in ihre Heimat zurückreiten. mad