piwik no script img

1.000 Albaner fordern Freilassung der politischen Gefangenen

Budapest (taz) — Mindestens tausend Menschen demonstrierten am Montag abend in der albanischen Hauptstadt Tirana für die Freilassung aller politischen Gefangenen und jener Personen, denen wegen „Vandalismus“ und „Anarchismus“, d. h. wegen der militanten Demonstrationen der letzten Woche, der Prozeß gemacht wird. Dies geht aus einer kurzen Notiz von Radio Tirana hervor. Die Führer der „Demokratischen Partei“, Gramoz Pashko und Sali Berisha, fordern dagegen lediglich einen fairen Prozeß für die „Hooligans“, Zugang zu den Medien und Reisefreiheit.

Obwohl am Sonntag groß angekündigt wurde, die „Hooligans“ könnten schon mit ihrem Urteilsspruch am Montag rechnen, scheinen sich die Prozesse plötzlich hinauszuziehen.

Die Anklagen, die von „Raub an Volkseigentum“ bis hin zum „Mordversuch“ reichen, sind nicht abgeschwächt worden. Es wird auch nicht mehr nur von 157 Angeklagten gesprochen, sondern von den Behörden erklärt, durch die Mithilfe der Bevölkerung würden ständig „kriminelle Elemente“ gefunden, die sich bisher versteckt hielten. Roland Hofwiler

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen