: Zahl der Drogentoten um fast fünfzig Prozent gestiegen
Frankfurt a.M. (ap) — Der Konsum illegaler Drogen hat im vergangenen Jahr in der Bundesrepublik mindestens 1.436 Menschen das Leben gekostet. Das entspricht einer Steigerung von rund 46 Prozent. Nach einer Umfrage hat sich damit der Trend der vergangenen Jahre nach immer mehr Drogentoten weiter verschärft. 1989 hatte es nach Angaben der Innenbehörden in den alten Bundesländern mit 985 Toten 39 Prozent mehr Rauschgiftopfer als im Vorjahr gegeben. In der ehemaligen DDR ist dagegen nach offiziellen Angaben noch kein Drogentoter registriert worden. Vorläufige Zahlen sichergestellter Suchtmittel deuten zudem auf steigenden Konsum der früheren Schickeriadroge Kokain hin, wie Hans Beilstein vom hessischen Landeskriminalamt sagte. Drogenumschlagplatz Nummer eins war auch im vergangenen Jahr das Rhein-Main-Gebiet. Allein in Frankfurt starben 108 Menschen an den Folgen von Drogenmißbrauch. 1989 waren es 80 gewesen, die durch eine Überdosis Heroin oder eine sogenannte Mischvergiftung mit Amphetaminen oder anderen Tabletten umkamen, wie Polizeisprecher Peter Borchardt mitteilte. Bei den meisten der Toten habe es sich um Langzeitabhängige gehandelt, deren Körper durch den zum Teil jahrzehntelangen Konsum von harten Drogen geschwächt gewesen seien.
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