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Leipziger Studenten gehen gegen die „Abwicklung“ vor Gericht

Leipzig (ap/dpa) — Über die von Studenten und einem Teil der Hochschullehrer heftig bekämpften Pläne zur Umgestaltung der Leipziger Karl-Marx-Universität muß jetzt vor Gericht entschieden werden. Beim Dresdner Landesverwaltungsgericht ist, wie am Mittwoch bestätigt wurde, eine Klage Leipziger Studenten gegen die Rechtmäßigkeit des sogenannten „Abwicklungs“-beschlusses von Sachsens Bildungsminister Hans-Joachim Meyer eingegangen. Die Protestaktionen der Studenten gegen die vorgesehene Auflösung und Umgestaltung zahlreicher Fachbereiche ostdeutscher Universitäten hielten derweil an.

Etwa 50 Studenten und Hochschullehrer der Berliner Humboldt- Universität setzten ihren am Dienstag begonnenen Marsch nach Leipzig fort, um damit ihrerseits gegen die „Abwicklung“ ideologisch belasteter Bildungseinrichtungen in den fünf neuen Bundesländern zu protestieren.

Studenten blockieren seit Mittwoch morgen das Rektorat der Martin-Luther-Universität Halle. Der „Initiative gegen Abwicklung“ zufolge richtet sich diese Aktion nicht gegen die Universitätsleitung, sondern gegen die Landesregierung, die bisher nicht auf die Gesprächsangebote der Hallenser Studenten eingegangen sei.

Auch der Hungerstreik und die Blockade der Leipziger Uni gehen im neuen Jahr weiter. Plakate mit der Aufschrift: „Freistaat Sachsen — frei von Demokratie?“ hingen am Mittwoch am Eingang des Uni- Hauptgebäudes. Die Hochschüler sehen in dem Beschluß zur „Abwicklung“ einen Eingriff in die Autonomie ihrer Bildungseinrichtung und haben auch ihre Klage vor dem Landesverwaltungsgericht in Dresden entsprechend begründet. Einer mündlichen Zusage von Bildungsminister Meyer zufolge soll in der Leipziger Universität eine Gründungskommission eingesetzt werden, die über Berufungen und Umstrukturierungen entscheiden solle und mit Dozenten aus den alten und neuen Bundesländern, Angehörigen des akademischen Mittelbaus und Studenten besetzt werde.

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