: Klima-Klima ausgesprochen gut
■ Bundesweite Tagung der BUND-Jugend / Ausflüge, Debatten, Parties
Gutes Klima und viel Energie bringen rund 500 Jugendliche seit dem 30. Dezember auf dem Bundeskongreß der BUND-Jugend im Schulzentrum Alwin-Lonke- Straße in Grambke ein. Vom Kabarett bis zur „Katastropenparty“ dreht sich alles um das Thema: Die Erde im Schwitzkasten? Für heute versprechen die rastlosen UmweltschützerInnen, von denen einige auch anderen Umweltschutzgruppen angehören, eine bunte Großaktion in der Bremer Innenstadt (11 Uhr ab Bahnhof).
Daß sie bei ihren Aktionen durchaus auch Mut aufbringen, zeigten einige von ihnen schon in der Sylvesternacht. Als sie mit einem Plakat mit dem Titel „Bäume statt Böller“ durch die Umgebung des Schulzentrums zogen, wurden sie prompt unter Leuchtraketenbeschuß genommen. Der guten Stimmung in der Sylvesternacht tat das allerdings keinen Abbruch. Bis in den frühen Morgen sorgten zwei Bands und spontane Einlagen für gute Laune. Neben dem großen kulturellen Teil des Kongresses bewältigten die Jugendlichen, die aus der ganzen Bundesrepublik größtenteils per Bahn angereist waren, das vielseitige Informationsangebot der rund 50 Arbeitskreise. Am Mittwoch besuchten sie in Gruppen Bremer Einrichtungen und Projekte, die auf dem Energiesektor richtungsweisend sind. Windkraftwerke und Biogasanlagen standen beispielsweise auf der Ausflugsliste. Erich Kolter, Geschäftsführer der BUND-Jugend, beschreibt das Konzept des Kongresses so: „Das Ganze ist eine Mixtur aus Fortbildung, Einstieg für Neulinge und dem Kennenlernen anderer Leute und Gruppen. Dann gibt es auch noch einen großen Kulturteil, und gefeiert wird natürlich auch.“ Schon 1987 hat es in Bremen einen BUND-Jugendkongreß mit dem Thema „Stadtverkehr“ gegeben. Die Bremer Gruppen hatten damals während des Kongresses Handlungsmöglichkeiten für sie erkannt. Armin Torbeche, der zu der Zeit beim Bremer BUND als Zivi gearbeitet hat, erinnert sich: „Wir haben schon zu dieser Zeit eine autofreie Innenstadt und eine Ampelvorschaltung für Busse und Bahnen gefordert.“ Auch das jetzt in Bremen anlaufende Modellprojekt „mobil ohne Auto“ habe sich aus dem letzten Bremer Kongreß entwickelt. Die Erwartungen der BUNDlerInnen an diesen Kongreß sind so natürlicherweise groß. Die TeilnehmerInnen sollen ihre neu gewonnenen Informationen und Aktionsideen zu Hause gebrauchen. Das der Kongreß nach Bremen gekommen ist und nicht, wie ursprünglich geplant, in Rottweil ausgetragen wird , haben die Bremer der Existenz des Bremer Energiebeirates zu verdanken, zu dessen Studium die Umweltschützer unter anderem auch hierher gekommen sind. (Vgl. S. 22.) Die Praktikantin der Bremer Bundjugend, Sabine Koch, erzählt von den Vorbereitungen der Veranstaltung: „Von den Leuten, die anfangs zu den Themen referieren wollten ist jetzt kaum noch einer da, aber letztendlich haben wir das Programm doch gefüllt. Die Podiumsdiskussionen waren oft sehr spannend. Es wurde offen gestritten.“ So gab es beispielsweise einmal ganz schön Zoff, als ein Dozent den Beitrag des Flugverkehrs zum Treibhauseffekt und Ozonloch in den Augen der Anwesenden zu niedlich darstellte. Dennoch herrschte im großen und ganzen alle Veranstaltungen hindurch ein gutes Klima. „Obwohl man sich kaum kannte, war es total schön“, erklärt Mini Hoffmann-Axthelm, Landessprecherin der BUND-Jugend Bremen, begeistert. „Die unterschiedlichsten Leute kamen gut miteinander zurecht.“
Thomas Strotthof
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