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"Nach mir die Sintflut"

■ Betr.: Die letzte Meldung von 1990 - ist die wichtigste für 1991

Die letzte Meldung von 1990 — ist die wichtigste für 1991:

Unsere Lebensgrundlagen werden (weiterhin) vernichtet und vergiftet. Die UdSSR, Nord-Amerika sind schon jetzt weitgehend verseucht. Die Wüste wächst. Süd-Amerika wird abgeholzt und „entwickelt“. In Süd-Europa droht die menschengemachte Dürrekatastrophe. England, die Benelux-Staaten und vor allem Deutschland stehen vor der Totalvergiftung mit Dioxinen aus der Verbrennung von Wohlstandsmüll und Industrieabfall. Giftgaswolken treiben um die ganze Welt und regnen Dioxine, Pestizide, Biozide.

Krebs, Leukämie, Mißbildungen, Allergien nehmen rasant zu und läuten den Untergang ein.

Die Verantwortlichen, ein Häufchen Dilettanten (als) Erfüllungsgehilfen einer brunnen- und luftvergiftenden Schadstoffindustrie, versuchen sich zum xten Male mit leeren Versprechungen, Vertuschungen und Beschönigungen aus der Verantwortung zu stehlen, mit Schlagworten wie „Realpolitik“ und „Sachzwang“ als unentschuldbare Entschuldigung für ihre Fehler und Versäumnisse, als Ausrede für mangelnde Zivilcourage, hofiert von den (meisten) Medien, die sich mit den paar Silberlingen Judaslohn ein unerfülltes, sinnlos, bequemes Leben machen wollen. „Nach mir die Sintflut.“

Die ökologische Wende, seit zwölf Jahren beschworen, wird immer unwahrscheinlicher. Trotzdem — jetzt erst recht: „Unsere Aufgabe kann nicht in unserer Aufgabe bestehen“ (W.Neuss). „Herr Ober die nächste Lage ist ernst.“ Wilhelm Dietz für Natur+Co., Königsfeld

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