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Apotheken: Pharmahersteller halten sich nicht an Kompromiß

Schwerin (dpa) — Die Pharmahersteller haben ihre Medikamentenlieferungen in die neuen Bundesländer wieder aufgenommen, halten sich aber nach Aussagen der Apotheken nicht an den in einem Kompromißvorschlag ausgehandelten Preisnachlaß von 55 Prozent bis zum 1. April. Übereinstimmend berichteten die Leiter der drei großen Apotheken in Schwerin, Arzneimittel würden nach dem Lieferstopp der vergangenen Woche zwar wieder geliefert, allerdings zum vollen Preis. Wie Wilhelm Soltau, stellvertretender Vorsitzende des Apothekerverbandes in Mecklenburg-Vorpommern, sagte, stehen die Apotheken nun vor dem Problem, die durch die Krankenkassen nicht getragenen Arzneimittelkosten von 55 Prozent „auf die Kunden abzuwälzen“. „Ich kann ja meine Apotheke nicht innerhalb von einer Woche in die Pleite fahren“, erläuterte ein Apothekenleiter, der sich zu Jahresbeginn selbständig gemacht hatte. Bereits am Montag vormittag sei die Stimmung am Ladentisch schlecht gewesen. „Patienten, die dringend Medikamente brauchen, sind stocksauer“, sagte Soltau. Am härtesten ist der gegenwärtige Zustand für die auf westliche Arzneien angewiesenen Patienten. Die Leiterin einer Schweriner Apotheke, Brigitte Hofmann: „Ein Diabetiker muß 100 Mark im Monat selbst bezahlen.“ Ein anderer Patient habe das einzige Mittel für die Heilung einer Meningitis, ein Westprodukt, mit 85 Mark Eigenbeteiligung kaufen müssen.

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