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Thema: Minderheiten und Landsmannschaften

Die Grenzen in Osteuropa öffnen sich, die Zensur wird abgeschafft und überall melden sich die Minderheiten zu Wort — auch die deutschen. Der „Bund der Vertriebenen“ (BdV) macht sich das zunutze, indem er deutschnationale Abwehrhaltungen und Mangel an politischem Bewußtsein vor Ort in politische Unterstützung für sich ummünzt. So gelingt es ihm, aus den altvorderen Vertriebenenorganisationen wieder gesellschaftlich einflußreiche Vermittler zwischen den Minderheiten, der Bundesregierung und den Regierungen in den jeweiligen Ländern zu machen. Längst schon ist der Spieß umgedreht: Nicht die Vertriebenenfunktionäre vertreten die Interessen der Minderheiten, sondern die Minderheiten verschaffen dem BdV mehr Einfluß. Völkische Ressentiments, Apparatschikambitionen und das liebgewordene Fern-der-Heimat- Gefühl verquicken sich zu einer unglückseligen Eigendynamik. In dieser Eurotaz versuchen wir zu zeigen, wie das geschieht, aber auch am Beispiel Ungarns und Rumäniens, wie in anderen Ländern Europas mit ähnlichen Problemen umgegangen wird.

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