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Beschwerde nicht möglich

■ Btr.: Unterbringung von Asylbewerbern

Neulich habe ich einen jungen Mann aus Afrika in der Pappelstr. 56 besucht, — eines der berühmten Häuser des Herrn Weigler, angemietet durch die Stadt Bremen für Asylbewerber. Dieser Bekannte von mir kommt aus Gambia. In seinem Zimmer, ca. 16-18 qm, stehen 2 Hochbetten, — er bewohnt das Zimmer mit 3 anderen Männern. Die Hochbetten (Metall) scheinen aus der Nachkriegszeit, und die sich darauf befindenden, allesamt nicht passenden und teilweise 3-teiligen, Matratzen aus der „Vorkriegszeit“ zu stammen. Die Betten haben oben keine „Geländer“ (Verletzungsgefahr), die Farbe ist abgeblättert und sie scheinen aus dem Nachlaß einer Klinik zu stammen. Eines der Betten hat kein Bettzeug, welches Herr Weigler schon seit Wochen vorbeibringen wollte. Nichtsdestotrotz kassiert Herr Weigler jedoch auch für dieses Bett DM 20,-- pro Nacht, wie ich aus zuverlässiger Quelle weiß. Der dafür Vorgesehene Mann schläft seit seiner Ankunft dort bei einem Kollegen im unteren (1-Pers.) —Bett. Andere dort im Hause erzählten mir, daß oft nur 1x im Monat die Bettwäsche gewechselt wird und eine total verschmutzte Tischdecke, die ich vom Tisch ziehe, liegt angeblich dort schon seit 7 Monaten, ohne einmal gewaschen worden zu sein. Als Sitzmöglichkeit steht den 4 Männern ein alter Garten-Klappstuhl und ein alter Schreibtisch-Drehstuhl zur Verfügung. Und das alles für eine Zimmermiete von DM 2.400 pro Monat. Es ist unglaublich, wenn man es nicht selbst gesehen hat! Und dazu soll Herr Weigler diese Menschen oftmals in inhumaner Weise behandeln, wie und wann es ihm beliebt, als würden wir noch in der Sklavenzeit leben. Ob Herr Weigler all dies sich selbst und seiner eigenen Familie zumuten würde?! Heißt es nicht nach unserem christlichen Verständnis: Was du dir selber nicht antust (zumutest), das tue auch deinem Nächsten nicht an? Für Herrn Weigler scheinen diese Menschen, die er u.a. in vielen seiner Häuser so untergebracht hat, nicht zu seinen Nächsten zu gehören, aber zum Reichwerden sind sie allemal gut! Beschwerde und Überprüfung gegen solche Art Unterbringung von Asylbewerbern sind übrigens momentan wegen Personalmangel nicht möglich, wie die zuständige Behörde (Beratungsstelle für ausl. Flüchtlinge) auf Nachfrage bestätigt. Ehlers

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