AOK: Pharmaindustrie soll entschädigen

Berlin. Der Geschäftsführer der AOK Berlin, Herwig Schirmer, hat gestern den Anspruch auf Kostenrückerstattung all jener betont, die während des Lieferboykotts der westdeutschen Pharmaindustrie zu Jahresbeginn in den Apotheken zu verordneten Medikamenten zuzahlen mußten. »Wer zur Ader gelassen wurde, kann sein Geld von der Apotheke wiederholen.« Sollte sich das Problem nicht bis zum Ende der Woche individuell klären lassen, erwägt die AOK, die Ansprüche von Patienten zu sammeln und geschlossen von den Apotheken einzufordern. Diese wiederum sollten sich an die Pharmaindustrie wenden. Notwendig sei allerdings eine »qualifizierte Quittung«, die zumindest den Namen des unrechtmäßig zur Kasse Gebetenen und den Betrag enthalte. Die AOK traf auch mit allen Krankenhäusern im Ostteil der Stadt Vereinbarungen über die von ihr zu zahlenden Pflegesätze und sicherte damit ihre Arbeitsfähigkeit. In der Charité zahlt die AOK beispielsweise pro Tag für einen Patienten 377 Mark, im Klinikum Buch 241 Mark. dpa