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Chemiebruchlandung

■ The Dry Halleys in der Schauburg

Mit der Veröffentlichung der LP/CD „Crash Landing Chemistry“ gehen The Dry Halleys aus Bremen nicht den üblichen Weg einer Tournee — im Rahmen eines Multi-Media-Spektakels wurde das Gesamtkunstwerk The Dry Halleys am Freitag abend in der Kleinen Schauburg vorgestellt.

Als erstes wurde das von Günter Wallbrecht (Filmbüro Bremen) produzierte und gedrehte Video zum Titelstück gezeigt. In schnellen Szenenfolgen mit z.T. überlappenden Bildern irrt eine junge Frau (Carmen Rita Maria) zum Indie-Popsong durch Industrie-und Stadtlandschaften. Vorwiegend in Schwarzweiß mit starken Kontrasten aufgenommen, erzeugt dieses Video eine an den italienischen Neo-Realismus erinnerde suggestive Spannung.

Das zweite Video „Lied des Kerkermeisters“ entstand unter der Regie von Bandkopf Alpha Halley. Zum Electric-Body-Music-Groove des Stückes tanzt das Stahlskelett einer lebensgroßen weiblichen Astronautenmarionette (Design: Anja Fussbach).

Nummer 3, „Paris-Liebe- Glück“, beeindruckte mehr durch die Musik, eine charmante, witzige Coverversion des bekannten Schlagers, genial schräg und durcheinander — die Halleyisten als Clochards an der Seine... „Dream“ am Schluß war eine Art psychedelischer Vision. Computerbilder von Udo Steinmann und eine Lesung von Felix Esterhazy rundeten den Abend in der völlig überfüllten Schauburg ab. Eine überzeugende Vorstellung von guten, ideenreichen Videos und einer empfehlenswerten CD/LP. Man darf gespannt sein, wie sich das intergalaktische Gesamtkunstwerk live auf Tournee präsentiert. Mike Müller

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