piwik no script img

Jugendliche überfielen Roma in Brandenburg

Eisenhüttenstadt (dpa) — Nach den Fußball-Krawallen vom Wochenende und wiederholten Übergriffen auf die zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber ist es in Eisenhüttenstadt/Brandenburg erneut zu schweren ausländerfeindlichen Ausschreitungen gekommen. Nach Angaben der Polizei vom Dienstag überfielen am Montag abend etwa 100 Jugendliche eine Wagenkolonne französischer Roma. Mehrere Autos seien demoliert und ein Wohnwagen umgekippt worden. Später sei es auch in der Innenstadt zu Handgreiflichkeiten zwischen Roma und Passanten gekommen. Ein 18jähriger Mann sei noch am selben Abend unter dem Verdacht des Diebstahls festgenommen worden. Er soll den Überfallenen einen Kassettenrekorder sowie einen Antennenverstärker entwendet haben. Nach Darstellung der Polizei spielten sich die Krawalle zunächst auf dem Inselvorplatz ab, wo die Überfallenen mit behördlicher Genehmigung für eine Woche campieren wollten. Als alarmierte Ordnungshüter erschienen, flüchteten die Angreifer. In Reaktion auf den Überfall fuhren die Roma mit ihren Autos in die Innenstadt, wo es zeitweilig zu Verkehrsbehinderungen und zu Handgreiflichkeiten mit Passanten gekommen sei. Die Roma seien schließlich Bitten der Polizei gefolgt, die Stadt unter ihrem Schutz vorerst zu verlassen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen