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Roma aus Baden-Württemberg abgeschoben

Karlsruhe/Tübingen (taz) — Etwa 30 Polizeibeamte haben am vergangenen Montag in Karlsruhe vor der Zentralen Aufnahmestelle für Asylbewerber (ZAST) einen Reisebus umstellt und die Insassen, 40 Roma aus der CSFR, mit Gewalt ins Freie gezerrt und zum sofortigen Abtransport an die tschechoslowakische Grenze in ein Fahrzeug der Ausländerbehörde verfrachtet. Dabei wurde die im sechsten Monat schwangere Christina Balakova so schwer verlezt, daß mit einem Notarztwagen ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Die zehn Roma-Familien waren in Begleitung einer UnterstützerInnengruppe aus dem Raum Tübingen angereist, um Asylanträge zu stellen. Dies hatten sie jedoch bereits am 7. März schon einmal getan, waren von den Karlsruher Behörden mit der Begründung, für die CSFR wäre der Tatbestand politischer Verfolgung für Roma nicht gegeben, durch einen Stempel im Paß zum Verlassen der Bundesrepublik binnen eines Tages aufgefordert worden. Dieter Behnle, Leiter der Abteilung für Ausländerfragen bei der Polizeidirektion Karlsruhe, sah keinen Anlaß für eine Neubewertung. Da die 40 Roma der Ausreiseaufforderung von Anfang März nicht nachgekommen waren, müßten sie nun unverzüglich abgeschoben werden. Begleitet von Sprechchören, die nach einem Abschiebestop flehten, dem Heulen und Geschrei von Frauen und Kindern, wurden die Insassen mit Gewalt umgeladen. Zwei Stunden später waren die Roma auf dem Weg zur tschechoslowakischen Grenze. Mathias Richter

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