: Der Onkel
■ PPK-Chef Abdulla Öcalan
Wenn auch nicht aus der Konfrontation mit dem türkischen Militär, so doch aus dem Konkurrenzkampf mit anderen kurdischen Parteien auf dem Gebiet der Türkei ist die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in den letzten Jahren siegreich hervorgagegangen. Der Ruhm dieses Erfolges kommt Abdullah Öcalan zu, genannt Apo (Onkel), der die PKK seit ihrer Gründung beherrscht. Wie weit dieser Einfluß geht, ergibt sich schon aus der Entstehung der Partei und Guerilla: Sie entstand aus einer Bewegung die sich schlicht Apocus nannte, die Anhänger des Onkels. Durchgesetzt hat die Partei sich aufgrund ihrer Militanz, sowohl gegenüber anderen kurdischen Gruppen, als auch Abweichlern in den eigenen Reihen, vermeintlichen oder tatsächlichen Kollaborateuren und letztlich der türkischen Armee.
Die Popularität Apos unter den Kurden in der Türkei geht drauf zurück, daß er nicht aufgegeben hat. Seit August 1984 hat er den „türkischen Kolonisatoren“ den Krieg erklärt und seitdem gelingt es der technisch und zahlenmäßig haushoch überlegenen türkischen Armee nicht, die Guerilla der PKK zu besiegen. Im Gegenteil, die flächendeckende Repression der türkischen Armee in Kurdistan führte zu immer mehr Sympathie der Bevölkerung für die Guerilla. Nach der brutalen Phase der PKK, die durch die schwierige militärische Lage erklärt wurde, gibt sich Öcalan mit zunehmendem Erfolg moderater. In diversen Interviews bietet er der türkischen Regierung Verhandlungen an, immer mit dem Ziel, endlich auch öffentlich vom Kriminellen zum politischen Gegner zu avancieren. Seinen Hauptsitz hat Öcalan in Damaskus. Im syrisch kontrollierten Bekaa betreibt die PKK ein Ausbildungslager für den Guerilla-Nachwuchs. J.G.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen