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Schöndruck-Kleinstaat

■ Alle Argumente für Bremens Selbständigkeit

Wenn der Bürgermeister persönlich, ein Senator, ein Staatsrat außer und einer im Dienst, der Chef des Bremer Staatsarchivs und ein prominenter Wirtschaftswissenschaftler im Auftrag des Senats zusammen ein Buch mit dem Titel „Das Land Bremen in Deutschland und Europa“ schreiben, dann ist kaum mit einem Plädoyer gegen die Fortexistenz des kleinen Zwei-Städte-Staats zu rechnen. So sind denn auch in dem vom Steintor-Verlag herausgegebenen Schöndruck-Band alle bekannten Argumente für Bremens Selbständigkeit versammelt: von der „Chance der Kleinheit“ (Justizsenator Kröning) über „Wy hebben ene frye Stadt — Historischer Abriß zur Selbständigkeit“ (Staatsarchiv-Leiter Müller) bis zu „Kulturelle Eigenart und Eigenständigkeit Bremens“ (Direktor des Bremer Instituts Film/ Fernsehen, Euler).

Der Wirtschaftsprofessor Rudolf Hickel ergänzt die finanzwirtschaftlichen, Staatsrat Andreas Fuchs die politischen Argumente des Erhalts eines eigenständigen Landes Bremen in Europa. Und Bürgermeister Wedemeier zitiert im Vorwort sogar Goethe: „Frankfurt, Bremen, Hamburg und Lübeck sind groß und glänzend, ihre Wirkung auf den Wohlstand von Deutschland gar nicht zu berechnen. Würden sie aber wohl bleiben was sie sind, wenn sie ihre eigene Souveränität verlieren?“ Eine handfeste Auseinandersetzung mit Gegnern der Bremer Selbständigkeit findet sich in dem Buch nicht — dafür aber ein Foto der Bremer Bürgerschaft, auf dem SPD- und CDU- Fraktion in schönster Abstimmungs-Harmonie gemeinsam ihre Hände heben. Ase

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